Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will

„Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will,“ so hat es einmal der französische Maler Henri Matisse zum Ausdruck gebracht. Matisse hat sicher viele Blumen gesehen und nicht wenige davon auch auf seinen Bildern festgehalten.

Für mich spricht aus diesem Satz ganz viel Hoffnung; egal wie schwer es manchmal ist, wer es schafft, die Augen und das Herz aufzumachen, kann trotzdem Schönes entdecken, Spuren der göttlichen Liebe. Vielleicht sehen wir die Sonnenstrahlen, die sich an der Gardine vorbei schleichen und filigrane Muster auf die Fliesen malen oder die vorsichtige, aber liebevoll gemeinte Berührung einer Freundin oder einfach die Nähe eines Menschen, der mich spüren lässt: ich bin nicht allein.

Beim Spazierengehen entdeckte ich ein kleines leuchtend gelbes Blümchen, zwischen dem Pflaster wachsend. Es brachte mich zum Nachdenken: Allzu oft übersehe ich diese Schönheit. Ich sehe im Alltäglichen nicht das Besondere.

„Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will,“ so viel Schönheit und Farbe überall werden wir davon überrascht. Ein Strauß Moosröschen auf dem Schreibtisch, ein paar Wiesenblumen vom letzten Spaziergang auf dem Küchentisch oder eine einzelne Rose in meinem Büro. All das tut uns gut und es ist so als wollten uns die Blumen eine Botschaft bringen. Leise und doch unüberhörbar.

Jesus verstand die Sprache der Blumen: „Schaut die Lilien auf dem Feld an. Sie säen nicht, sie ernten nicht und unser himmlischer Vater versorgt sie doch.“ Er zeigt uns die Blumen und die Vögel und erinnert uns daran, dass diese Mitgeschöpfe aus Gottes Güte leben. Gott sorgt für sie – ganz einfach aber nicht banal. Von ergreifender Schlichtheit die jeder verstehen kann. Gott sorgt sich. Und wenn er für Blumen und Vögel sorgt, wieso sollte er dann nicht erst recht für uns sorgen?

Lassen wir uns berühren von den vielen bunten Blumen, die uns augenzwinkernd zuflüstern: Gott sorgt für Dich, darauf kannst Du Dich verlassen!